Fritz Wunderlich

Ein Rundgang durchs Städtchen

Nachfolgend der Stadtrundgang als „Dia-Show“. Nutzen Sie zum Blättern die Pfeile links oder rechts.

Auf den Spuren von Fritz Wunderlich

Stadtplan RLPF-Grafik

Vieles erinnert in Kusel an Fritz Wunderlich. Und Viele erinnern sich in Kusel an ihn. So ist es durchaus ratsam, nicht nur die Stätten der Erinnerung zu besuchen, sondern auch den Geschichten zu lauschen, die man sich über ihn und von ihm erzählt.

Seine Liebe zu schnellen Fahrzeugen

Seine Liebe zu schnellen Fahrzeugen beispielsweise ist so eine Geschichte. Fritz liebte schnelle Autos und Motorräder. Diese Leidenschaft verband ihn mit seinem Freund Otto Herrmann, der wie Fritz in der Hollerstraße wohnte. Aus Briefen, die Fritz an Otto schickte, geht eine regelrechte Konspiration der beiden hervor. Während Wunderlichs Zeit in Stuttgart besuchten Fritz und Otto regelmäßig die Motorradrennen auf der legendären „Solitude“.

Fritz Wunderlich mit Porsche

Davon sollte aber niemand wissen. Vor allem nicht Ottos Familie, die offenbar deutlich weniger Benzin im Blut hatte als unsere beiden Jungs. Fritz schickte also per Brief eine Bahnfahrkarte und die Eintrittskarte an Otto, gab die Abfahrtszeiten und die Umsteigebahnhöfe an, nannte den Treffpunkt an der Rennstrecke. Erwähnte vorsichtshalber nochmals das Schweigegelübde. Otto machte sich auf den Weg, die beiden sahen sich die Rennen an und fuhren danach mit Fritzens Wagen zurück nach Kusel.

Die gemeinsamen Rennsonntage blieben tatsächlich Geheimsache; was die beiden in Stuttgart unternahmen, hat sich erst herausgestellt, als die Korrespondenz (wirklich in einem alten Schuhkarton, grad‘ wie es das Klischee beschreibt) Jahrzehnte später wiederentdeckt wurde.

Rathaus

Bild vom Rathaus mit Glockenspiel
Glockenspiel am Rathaus in Kusel

Am Rathaus von Kusel befindet sich seit 1984 ein Glockenspiel. Es ist an beiden Seiten des mittleren Fensters über dem Haupteingang angebracht. Die 18 Bronzeglocken des automatisch geschalteten Glockenspiels sind tonrein aufeinander abgestimmt. Die Glocken können auch mittels Handspiel von einer einfachen Klaviatur im Rathaus bedient werden. Hauptbestandteil des Melodienrepertoirs ist Fritz Wunderlichs „Mein Kusel in der Pfalz“. Das Lied wird jeden Tag um 12.20 Uhr gespielt.

Museum (1)

Aussenansicht Heimatmuseum in Kusel

Das Stadt- und Heimatmuseum

Im ehemaligen Apothekerhaus Michaelis, Marktstraße 27, ist das Stadt- und Heimatmuseum von Kusel untergebracht. Ein altes Gebäude, drei Stockwerke hoch in klassizistischem Stil. Dieses Haus wurde wenige Jahre nach dem Brand 1794 mit großem Aufwand erbaut. Das Museum gilt als eines der schönsten klassizistischen Häuser in Kusel.

Das Museum ist dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten sind Gruppenbesichtigungen nach vorheriger Vereinbarung möglich (Telefon: 06381/8222).

Museum (2)

Innenansicht Heimatmuseum in Kusel

Die Räume im Erdgeschoss werden für wechselnde Ausstellungen von Profis und Hobby-Künstlern genutzt.
In den anderen Räumen sind Stücke aus der Kuseler Stadtgeschichte zu sehen, neben Möbeln aus vergangenen Zeiten und historischen Ofenplatten hat auch die ehemalige Turmuhr der Protestantischen Stadtkirche hier ihren Ehrenplatz erhalten.

Im ersten Stock befindet sich die Fritz-Wunderlich-Sammlung. Die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft hat hier ihren Sitz. Alle Archivalien, die die Gesellschaft über Jahre gesammelt hat, sind hier zu finden.

Museum: Instrumente

Bild von der Band Hutmacher mit Fritz Wunderlich

Seine Musikinstrumente gaben Fritz Wunderlich eine gewisse Sicherheit. Falls es mit dem Gesang als Hauptberuf nicht klappen sollte, so könne er immer noch als Instrumentalist seine Brötchen verdienen. Dies war die Überlegung, die ihn zum Waldhorn als Studienfach brachte. Als Gastmusiker bei der legendären Kuseler Tanzkapelle „Die Hutmacher“ verdiente er sich mit Akkordeon und Trompete während seiner Freiburger Studienzeit ein Zubrot. Alle drei Instrumente sind im Stadt- und Heimatmuseum zu sehen. Außerdem in der Sammlung: Das „Familienklavier“ der Wunderlichs.

Museum: Kostüme

Fritz Wunderlich Mantel

Zur Ergänzung der umfangreichen Sammlung bemühte sich in den Jahren 1986 und 1987 der Vorstand der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft um Bühnenkostüme, in denen Fritz Wunderlich aufgetreten ist. Die Bemühungen hatten Erfolg, sechs Kostüme konnten angekauft werden.

Folgende Kostüme sind im Museumsbestand:

Kostüm 1 Wiener Staatsoper „Die Zauberflöte“ (Tamino), 23.09.1965

Kostüm 2 Württembergische Staatsoper „Der Wildschütz“ (Baron Krohntal), 15.03.1958

Kostüme 3 und 4 Wiener Staatsoper „Don Giovanni“ (Don Ottavio), 22.06.1963

Kostüm 5 Württembergische Staatsoper „Die Entführung“ (Belmonte), 05.12.1965

Kostüm 6 Sender Freies Berlin (SFB) „Die verkaufte Braut“ (Hans) Januar 1966

Museum: Musik und Archiv

Fritz Wunderlich bei Aufnahmen

Wahre Schätze birgt das Fritz-Wunderlich-Archiv. Hier hat die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft über die Jahre hinweg eine Sammlung aufgebaut, die auch heute immer noch weiter ergänzt wird. Kein Wunder, dass Verehrer aus aller Welt nach Kusel ins Stadt- und Heimatmuseum „pilgern“, um sich von dem wunderbaren Klang der einzigartigen Stimme Fritz Wunderlichs verzaubern zu lassen.

Über 200 CDs und etwa 500 Schallplatten umfasst die Tonträger-Sammlung der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft. Auf DVDs kann man die Stationen seines Lebens und Interviews mit Weggefährten auf einem großen Bildschirm verfolgen. Aufbewahrt sind Briefe von Freunden und Bekannten, in denen sie von Erlebnissen mit Fritz Wunderlich berichten und ihre Wertschätzung gegenüber dem großen Tenor und Menschen äußern. Fotos und Privatbriefe sowie unzählige Presseberichte, Programme, Rezensionen und andere Dokumente aus den Jahren 1948 bis 1966 geben einen Einblick in das kurze Leben des Jahrhunderttenors.

Museum: Digitales Archiv

für Wunderlich-Forscher

Bild mit Fritz Wunderlich

Wann hat Fritz Wunderlich in wessen musikalischer Begleitung sein berühmtes „Granada“ gesungen? Und in wievielen Versionen gibt es das Stück, auf welchen Schallplatten oder CDs ist es veröffentlicht worden? Fragen, auf die man bei der Fritz Wunderlich Gesellschaft Antworten erhält. Im Kuseler Stadt- und Heimatmuseum verfügt die Gesellschaft jetzt über ein nahezu allwissendes elektronisches Archiv.

Rainer Molz (Matzenbach) hat aus den privaten Sammlungen der Wunderlich-Experten Arno Brijoux (Lünen), Fred Scharf (Stockelsdorf) und Piet Boers (Niederlande) eine Datenbank konstruiert, die kaum einen Wunsch offen lässt. 5254 Audiodateien mit insgesamt über 348 Stunden Musik sind nun erstmals in einem Archiv zusammengeführt. Es finden sich neben den „offiziellen“ Plattenaufnahmen private Mitschnitte, Radioaufzeichnungen, Interviews und Filmdokumente.

Archivbenutzer erhalten vielfältige Suchmöglichkeiten: Neben einer Gesamtübersicht kann in einzelnen Genres (Lieder, Opern, Operetten) gestöbert werden. Es besteht außerdem eine chronologische Suchfunktion, nach einzelnen Tonträgern kann geforscht werden – das passende Coverfoto der DVD, LP oder CD gibt es gleich dazu. Titel, Komponisten und Dirigenten ergänzen die möglichen Suchmuster.

Die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft hat zur Archivnutzung einen Arbeitsplatz im Museum eingerichtet, an dem die Forscher per Bildschirm und Kopfhörer auf die Datenbank zugreifen können. Zwingend notwendig ist aber eine vorherige telefonische Anmeldung im Stadt- und Heimatmuseum unter 06381/8222. Kopiert werden dürfen die Dateien übrigens nicht, sie dienen ausschließlich der privaten Information. Das Museum in der Marktstraße ist täglich außer montags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Die Stadtkirche

Stadtkirche in Kusel

Am 12. Juli 1829 wurde der Grundstein zum Bau der Evangelischen Stadtkirche gelegt und schon am 16. Oktober 1831 erfolgte die feierliche Einweihung. Der Name Stadtkirche ist eigentlich irreführend und weist in eine Zeit zurück, in der eine einzige Konfession das kirchliche Leben in der Stadt prägte. Die Bauarbeiten wurden von der Kuseler Baufirma Bell ausgeführt. Das Gebäude mit seinem hohen Turm ist ein prägender Anblick im Stadtbild und fügt sich harmonisch in das historische Ambiente am Marktplatz ein.

Mit der Familie von Fritz Wunderlich sind folgende Ereignisse in der Stadtkirche verknüpft:

Taufe

Am 21. Februar 1931 wurde Fritz in der Evangelischen Stadtkirche in Kusel durch Pfarrer L. H. Baum getauft. Im kirchlichen Taufregister lesen wir: Wunderlich Friedrich (Karl) Otto, 26. September 1930.

Konfirmation

Die Konfirmation am Palmsonntag dem 18. März 1945, fand um 6 Uhr in der Frühe statt. Dekan Andreas Cassel leitete den Gottesdienst. Kurz nach Anfang des Dienstes flogen amerikanische Jagdbomber über die Stadt. Durch Druckwellen detonierender Bomben wurde die Kirchentür aufgerissen. Prompt segnete der Dekan alle Konfirmanden, dann wurde der Gottesdienst schleunigst abgebrochen, die Menschen flüchteten in die Schutzräume. So wurde Fritz auf die Schnelle konfirmiert und am 18.03.1945 ins Konfirmationsbuch eingetragen: 18.03.1945, Wunderlich Friedrich geb. 26.09.1930.

Dekan Cassel trug nachträglich als Extra-Notiz ins Konfirmationsbuch ein: 18.03.1945: Einen Tag vor den Einmarsch der Amerikaner. Die Bedrohung durch Flieger machte die Konfirmation noch vor Tagesbeginn um 6.00 Uhr morgens nötig. Cassel, Dekan.

Heirat

Am 25. August 1956 wurde in Stuttgart geheiratet. Die kirchliche Trauung fand in Kusel am 5. September 1956 am frühen Morgen im familiären Rahmen statt. Vollzogen wurde die Trauung von Dekan Andreas Cassel, der Fritz auch konfirmiert hatte. Trauzeuge war der Kuseler Kirchendiener Otto Geminn. In den kirchlichen Büchern wurde in Kusel eingetragen:Wunderlich, Friedrich Karl Otto, Tenor am Theater in Stuttgart, geb. 26.09.1930 in Kusel, Sohn von Paul Wunderlich, Musiker, gestorben in Kusel und Frau Anna geb. Malz, Kusel. Jungnitsch, Eva-Maria Christa Isolde, Stuttgart, geb. am 05.12.1934 in Stuttgart, Tochter von Fritz Jungnitsch, Kammermusiker in Stuttgart und Frau Hedwig geb. Geiger, Stuttgart. 

Taufe Constanze

Fritz Wunderlich ließ auch seine Tochter Constanze in Kusel taufen und zwar am 01.05.1958. Ins Taufregister der Kirche wurde eingetragen: 01.05.1958: Wunderlich, Constanze Marianne, 26.08.1957 in Berlin. Cassel, Dekan.

Luitpoldschule

Fritz Wunderlich besuchte die Luitpoldschule von 1937- 1940.
Die Einbindung der Schüler ins politische System machte auch vor Kusel nicht Halt. Musik als Unterrichtsfach gab es damals in der Luitpoldschule nicht, aber eine Singschar, koordiniert mit einem Fanfarenzug. Die Organisation hatte einen halbmilitärischen Charakter. Auch Fritz war dabei und sang in der Singschar. Die Proben für die Gastauftritte bei bunten Abenden in der Region fanden in der Luitpoldschule statt.
Über ein herausragendes musikalisches Talent Wunderlichs während der vier Volksschulklassen wird nicht berichtet. Sicher war er musikalisch, er hatte bereits früh den Zugang zur Musik und Instrumenten in seiner Familie gehabt.
Bei Dekan Cassel, dem Religionslehrer, hatte er bereits vorsingen müssen, weil er so schön singen konnte. Mit Fritz Wunderlich hatte der Dekan bis zu seinem Tod eine freundschaftliche und kameradschaftliche Beziehung.

Das Geburtshaus

Alte Postkarte mit 4 Ansichten des Geburtshauses
Bild von Geburtshaus

Im Jahre 1929 kam Kapellmeister Paul Wunderlich mit seiner Frau Anna und der elfjährigen Tochter Marianne nach Kusel. Ihre neue Adresse hieß Trierer Straße Nr. 27. Die Gastwirtschaft „Zum Preußischen Hof“ mit angegliedertem Central-Kino und einer Wohnung im oberen Stockwerk war ihr neues Zuhause.

Fritz Wunderlich Geburtshaus
Hinweistafel an Fritz Wunderlich Geburtshaus

Wegen baulicher Unzulänglichkeiten musste der Kinobetrieb schon im Februar 1931 eingestellt werden. Die Wunderlichs verfügten nicht über die nötigen Mittel, um die verlangten baulichen Veränderungen vornehmen zu lassen. Die Wirtschaftskrise machte sich auch hier bemerkbar. Die Einkünfte aus der Gastwirtschaft verminderten sich, und das Geld für die Pacht war daher nicht mehr aufzubringen. Die Familie geriet in Schulden, und bald danach wurden ihre Möbel gepfändet. Die Gastwirtschaft mußte im Jahre 1933 dann auch aufgegeben werden.

Inzwischen ist das ehemalige Wirtshaus saniert und wird als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Auf Fritz Wunderlich weist eine Bronzetafel neben dem Eingang hin.

Das Haus Schwebelstraße 13

Haus in Schwebelstrasse

1933 wurde die Gastwirtschaft aufgegeben und umgezogen in ein kleines Mietshaus in der Schwebelstraße 13, neben der Schlosserwerkstatt Kuhn. Das neue Zuhause lag nicht weit entfernt von der Trierer Straße. Drei Jahre wohnten die Wunderlichs in diesem Häuschen.

Das Haus Hollerstraße 9

Bild vom Haus in der Hollerstrasse

Die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung hatte das Gelände an der Gemarkung Holler zum Bau kleiner Siedlungshäuser freigegeben. Schon Ende 1934 waren zwanzig dieser Siedlungshäuser im Rohbau fertiggestellt. Im Jahre 1935 bis 1936 kamen nochmals 60 Häuser dazu.

Kriegsversehrte hatten ein Vorzugsrecht für den Erwerb dieser Häuser. Paul Wunderlich war im ersten Weltkrieg durch einen Bauchschuss schwer verletzt worden. Tag und Nacht musste er harte Bandagen tragen. Er hatte das Grundstück noch persönlich erworben, den Hausbau aber erlebte er nicht mehr. Er schied am 23. Oktober 1935 aus dem Leben. Die Mutter musste die Familie jetzt ganz alleine durchbringen, keine leichte Aufgabe in diesen schweren Zeiten.

Haus in der Hollerstrasse

Im März 1936 war der Bau fertig und die Familie konnte umziehen in ihre neue Wohnung am Holler 9. Marianne, die Schwester von Fritz, heiratete ein Jahr später und zog zu ihrem Ehemann.

Nun lebten Mutter und Sohn ganz allein in dem Holler-Häuschen. Anfang Oktober 1950 fand in der Staatlichen Musikhochschule in Freiburg die Aufnahmeprüfung statt. Die Prüfung wurde bestanden. Das Semester fing Ende Oktober an, also musste Fritz sich nach einer Bleibe in Freiburg umsehen. Er fand ein Zimmer mit Klavier im Herzen der Altstadt in der Rempartstraße 3. Die Mutter lebte bis zu ihrem Tod am 29.10.1963 alleine im Haus am Holler. Fritz aber blieb ein regelmäßiger Gast.

Die Büste im Benzinopark

Im Benzinopark an der Trierer Straße findet man eine Bronzebüste von Fritz Wunderlich.

Statue mit Büste von Fritz Wunderlich
Fritz Wunderlich Büste im Benzinopark

Das Kunstwerk wurde von Professor Erich Koch geschaffen. Erich Koch arbeitete von Oktober 1972 bis Februar 1973 mit Unterbrechung an der Büste Fritz Wunderlichs. Er hat sie selbst aus Bronze gegossen und im Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Schwierigkeiten bei der Ausführung, so sagte er, habe ihm die Tatsache bereitet, dass ihm statt eines lebenden Modells nur Photos zur Verfügung standen. Er hat versucht, Fritz Wunderlich glaubhaft als Bühnendarsteller zu verewigen.

 

Am 8. Februar 1973 stellte Erich Koch die Büste in München im Beisein von Eva Wunderlich der Öffentlichkeit vor.

Am Samstagmorgen, dem 9. März 1973, wurde im Landratsamt die Fritz-Wunderlich-Büste übergeben. Nach Standorten in der Kreissparkasse und im Stadt- und Heimatmuseum fand das Werk seinen endgültigen Platz: Am Mittwoch, 17. September 1986, fand im Stadtpark Kusel („Benzinoscher Garten“) um 19.30 Uhr eine feierliche Gedenkveranstaltung zum 20. Todestag von Fritz Wunderlich statt.

Der Gedenkstein an der Winterhelle

Grab von Fritz Wunderlich

Am Zugang zur Winterhelle findet man einen Gedenkstein zu Ehren von Fritz Wunderlich. Am 17. September 1976 wurde der Gedenkstein zum 10. Todestag von Fritz Wunderlich enthüllt von Horst Jansen, damaliger Vorsitzender des Verkehrsvereins. Die Initiative ging auch vom Verkehrsverein Kusel aus. Der Stein, er stammt aus dem Rammelsbacher Steinbruch, trägt in Bronzebuchstabenden den Namenszug Fritz Wunderlich sowie die Lebensdaten.
Der damalige Bürgermeister Bernhard Jäger begrüßte in seiner Ansprache Eva Wunderlich, die Ehefrau des verstorbenen Sängers, Tochter Constanze und Schwester Marianne Decker mit ihrem Gatten.
„Es ist im Laufe der Jahre eher deutlich geworden, dass der Musikwelt ein ganz „Großer“ entrissen wurde“, sagte Bürgermeister Jäger.
Er dankte deshalb dem Verkehrsverein für seine Initiative, durch diesen Gedenkstein mitgeholfen zu haben, Namen und Wirken Fritz Wunderlichs auch für kommende Generationen wachzuhalten.
Landrat Gustav Adolf Held betonte in seiner Würdigung die enge Beziehung zwischen dem Sänger und seiner Geburtsstadt Kusel und die Bewunderung, die ihm von allen Seiten entgegengebracht wurde. Er gedachte Wunderlichs mit den Worten: „In aller Welt wird es still, wenn seine Stimme ertönt, der lebte und mitten unter uns war und der doch wie ein Stern über uns aufstieg“. Die Feierstunde wurde vom Posaunenchor des Kuseler Musikvereins würdig umrahmt.

Turnhalle Lehnstraße 22

Turnhalle Lehnstrasse Kusel

Dass Kusel für Fritz Wunderlich mehr war als sein Geburtsort und Stätte seiner Kinder-und Jugendzeit, verdeutlicht nichts eindrücklicher, als sein „Kusellied“, mit dem er seine Heimatstadt liebevoll würdigte.
In einem Konzert in der Kuseler Turnhalle trug Fritz Wunderlich das Lied erstmals 1953 der Öffentlichkeit vor.
Der Beigeordnete Louis der Stadt Kusel bedankte sich in der Veranstaltung vor einem begeisterten Publikum mit der Aussage, “dass ein getreuer Sohn seiner Vaterstadt mit der Ermöglichung der Veranstaltung ein Geschenk darbrachte, dass wir sobald nicht vergessen werden.“
Wunderlichs Weg führte über Freiburg, Stuttgart und München auf die großen Bühnen des Gesangs. Nach Kusel kehrte er immer wieder zurück – zur Familie, Freunden und Bekannten.
Es gab viele unvergessliche Veranstaltungen in der Turnhalle. Mitwirkende waren u.a.: das Große Südwestfunk-Orchester unter Leitung von Emmerich Smola oder Hubert Giesen, Wunderlichs Begleiter am Klavier bei einem Liederabend.

Die Fritz-Wunderlich-Halle

Fritz Wunderlich Halle
Skulptur vor Fritz Wunderlich Halle mit Büste

Die Halle wurde als Aula und Stadthalle in der Nähe der berufsbildenden Schüle auf dem Roßberg gebaut und 1985 eingeweiht. Sie ist ein Gemeinschaftwerk sowohl der Stadt als auch der Verbandsgemeinde und des Landkreises. Auch das Land Rheinland-Pfalz beteiligte sich an den Kosten für dieses Projekt.

1988 entschloss sich der Landkreis auf Vorschlag des damaligen Verbandsbürgermeisters Kurt Theiß, die Kulturstätte mit dem Namen Fritz Wunderlich zu verbinden und die bis dahin namenlose Veranstaltungshalle wurde zur Fritz-Wunderlich-Halle. Etwa 600 Sitzplätze im Zuschauerraum sind nach dem Modell eines Amphitheaters kompakt zum Bühnenraum hin angeordnet. Dadurch hat man von der Bühne aus einen engen Kontakt zum Publikum. Die Bühne bietet Raum für Großorchester und Chöre mit großer Sängerzahl. Eine Orgel und ein Steinway-Flügel (im Besitz der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft) komplettieren die Ausstattung der Halle. Die Spielzeit des Kulturprogramms läuft von September bis Juni. Im Angebot sind Theateraufführungen von klassisch bis modern. Eine Vielfalt an Konzerten, von Kammermusik über Jazz, Operette und orchestrale Blasmusik bis hin zu Rockmusik. Kabarett, Kinder- und Jugendprogramme runden die Spielzeit ab. Schließlich gibt es Sonderveranstaltungen, beispielsweise größere Musical-Aufführungen und das alljährliche Wohltätigkeitskonzert.

In Ergänzung zur Namensgebung der Fritz-Wunderlich-Halle hatte der Stadtbürgermeister Jochen Hartloff die Idee, einen Hinweis auf den Namensgeber anzubringen.

Zu diesem Zweck entwarf er 2011 eine große Stahlplatte mit einer Stütze und dem Namenszug Wunderlichs. In der Mitte befindet sich ein weiteres Exemplar der Wunderlich-Büste von Professor Koch, die in Abstimmung mit ihm in das neue Kunstwerk integriert wurde.

Die Statue führt die Besucher zum Eingang der Fritz-Wunderlich-Halle.

Das aktuelle Kulturprogramm in der Fritz-Wunderlich-Halle gibt es hier.

Der Fritz-Wunderlich Rad- und Wanderweg

Burg Lichtenberg
Talbrücke Thallichtenberg

Musik ist zweifellos ein verbindendes Element – Wege sind es gleichermaßen. So wurde der Name Fritz Wunderlich auch zum Synonym für einen grenzüberschreitenden Rad- und Wanderweg von Rheinland Pfalz ins Saarland.  

Der Weg beginnt in Kusel am Vogelsang, gleich hinter dem Gebäude der AOK. Über den Ortsteil Diedelkopf führt die Trasse nach Thallichtenberg. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Abstecher zur Burg Lichtenberg, dem Wahrzeichen des Landkreises Kusel. Hoch auf dem Fels liegt die imposante Ruine der gräflich-veldenzischen Burg aus dem 13. Jahrhundert. Nähere Informationen zur Burg gibt’s hier.

Hinter Pfeffelbach verlassen wir Rheinland-Pfalz, das Gelände der Industriewerke Saar liegt eben dort, wo es der Name bereits andeutet. In Schwarzerden haben wir die Möglichkeit einen kleinen Abstecher zu dem etwa 300 Meter entfernten Mithrastempel. Hinter Schwarzerden geht der Weg zunächst durch einen Tunnel, danach geht es nach Freisen. Die Talbrücke bei Oberkirchen ist zweifellos eines der beeindruckendsten Beispiele für Eisenbahnarchitektur in der gesamten Region.

Der Fritz-Wunderlich-Wanderweg hat insgesamt eine Länge von 21 Kilometern. Aufgrund der geringen Steigung der ehemaligen Bahnstrecke und des guten Ausbauzustandes der Trasse ist der Weg für Familien, ältere Mitbürger und Behinderte geeignet.

Streckeninfo:  

Länge 21 Kilometer

Wanderzeit etwa 6,5 Stunden

Steigung 397 Meter

Gefälle 176 Meter

Max Höhe 491 ü.N.N.

Min Höhe 228 ü.N.N.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Die Fritz-Wunderlich-Straße

Verkehrs-Kreisel in Kusel mit Musikanten Skulptur

Es ist die Hauptverkehrsader durchs Städtchen. Von der Eimündung Trierer Straße bis Einmündung Glanstraße wird die Bundesstraße 420 in der Ortslage Kusel zur Fritz-Wunderlich-Straße. In der Niederschrift des Stadtrats vom November 1969 heißt es: „Auf Grund des Vorschlages des Haupt- und Finanzausschusses beschließt der Stadtrat zur Ehrung des verstorbenen Künstlers die Alte Straße umzubenennen in Fritz-Wunderlich-Straße“.